Presseinformation April 2024 – Sand im Getriebe. Anmeldestart zum 27. Philosophicum Lech

Die Online-Anmeldung zum Philosophicum Lech startet am 22. April 2024 unter www.philosophicum.com
     

Mit dem Titel „Sand im Getriebe. Eine Philosophie der Störung“ widmet sich das 27. Philosophicum Lech einer hochaktuellen wie auch zeitlosen Thematik. Zur transdisziplinären Erörterung mit anschließender Publikumsdiskussion sind wieder namhafte Vortragende diverser Fachdisziplinen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum nach Lech am Arlberg geladen. Vom 17. bis 22. September 2024 bieten sich zudem weitere hochkarätige Veranstaltungen: von den Philosophicum Dialogen über das Impulsforum bis zum breitgefächerten Rahmenprogramm – darunter die feierliche Verleihung des Tractatus. Als neuer Veranstaltungsort bilden die kürzlich eröffneten „Lechwelten“ den funktionell wie auch atmosphärisch stimmigen Rahmen. Ebenfalls neu ist die Intendanz des Symposiums, in Zusammenarbeit der Schweizer Philosophin Barbara Bleisch mit dem bisherigen wissenschaftlichen Leiter Konrad Paul Liessmann. Dieser wird gemeinsam mit dem Schriftsteller Michael Köhlmeier unter dem Titel „Zynismus als moralische Qualität“ am 2. Mai 2024 im Kunsthistorischen Museum Wien den Sammelband der Tagung 2023 präsentieren. Die Online-Anmeldung zum Philosophicum Lech startet am 22. April 2024. www.philosophicum.com      

„Sokrates hat die Philosophie einst mit einer lästigen Stechmücke verglichen. Ein Störmoment, das uns der Wahrheit ein Stück weit näherbringt“, wird im Editorial zum 27. Philosophicum Lech der grundsätzlich hinterfragende, kritisch analytische und nicht selten geistesgeschichtlich disruptive Charakter philosophischer Reflexion angesprochen. Damit einhergehend: unbequeme Gedanken, vorläufig irritierende Thesen, verunsichernde Erkenntnisse und schmerzliche Einsichten. „Kann die Philosophie diese Aufgabe noch erfüllen, oder mutiert sie zu einer Wohlfühlweisheit, die es allen recht machen will? Wann also wirkt der Sand im Getriebe produktiv, wann gefährlich zersetzend? Und wer befindet darüber, welche Störungen gerechtfertigt sind?“, lautet es im Editorial des Weiteren. Fragen, die sich auch hinsichtlich etlicher aktueller Entwicklungen stellen und beim 27. Philosophicum Lech vom 17. bis 22. September 2024 in Lech am Arlberg den Ausgangspunkt für eine tiefgreifende transdisziplinäre Auseinandersetzung bilden. Vortragende aus Philosophie, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie benachbarten Gebieten werden das weitreichende Thema „Sand im Getriebe. Eine Philosophie der Störung“ aus unterschiedlichsten Perspektiven beleuchten und mit dem Publikum diskutieren.   

Neue Intendanz

Das Philosophicum Lech steht heuer zum ersten Mal unter der neuen Intendanz, die aufgrund des in den letzten Jahren laufend erweiterten Programms installiert wurde. Gebildet wird diese von der Schweizer Philosophin, Journalistin und Autorin Barbara Bleisch, die unter anderem als Moderatorin der Sternstunde Philosophie bekannt ist, und dem bisherigen wissenschaftlichen Leiter und Spiritus Rector des Symposiums, dem ebenso prominenten österreichischen Philosophen Konrad Paul Liessmann.

Neuer Veranstaltungsort „Lechwelten“

Premiere feiert auch der neue Veranstaltungsort, die am 12. April 2024 eröffneten Lechwelten. Optimal geeignet für Tagungen und Kongresse präsentiert sich das Gebäude architektonisch ansprechend und hochfunktional. Herzstück ist der Veranstaltungssaal mit Galerie für bis zu 650 Personen, ausgestattet mit neuester Technik und auch akustisch höchste Ansprüche erfüllend. Große Panoramafenster und die Dachterrasse eröffnen reizvolle Ausblicke auf die hochalpine Landschaft wie auch die nähere Umgebung. Eingebettet im historischen Ortskern, zwischen dem charakteristischen Kirchenhügel und dem Lechufer, bilden die Lechwelten gemeinsam mit dem benachbarten, ebenfalls multifunktionalen Dorfhus als architektonisches Ensemble ein neues, pulsierendes Zentrum für geistigen, kulturellen und geselligen Austausch. Die verkehrstechnische Anbindung erweist sich durch die benachbarte Talstation der Bergbahn Oberlech, den Ortsbus und die neue, direkt angebundene Tiefgarage als ideal. Mit entsprechender Vorfreude wird der Tagung in dem attraktiven Ambiente und stimmigen Rahmen entgegengeblickt. Im Folgenden ein Überblick über das Programm des 27. Philosophicum Lech mit den Vortragenden und Diskutant:innen.  

Philosophicum Dialoge sowie philosophisch-literarischer Vorabend

Unabhängig vom Jahresthema beschäftigen sich die Philosophicum Dialoge am Dienstagnachmittag, den17. September mit brisanten Fragen unserer Gegenwart. Im Sinne der Aktualität und eines offenen, intensiven Gesprächs sind die Titel der beiden Debatten allgemein gehalten. Zur Frage „Wie ist die Lage?“ diskutieren um 15.00 Uhr die österreichische Philosophin und Theologin Claudia Paganini, Professorin für Medienethik an der Hochschule für Philosophie in München, mit dem deutschen Historiker Andreas Rödder, Professor für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Moderiert wird der I. Philosophicum Dialog von Martin Haidinger, Redaktionsleiter der Ö1-Wissenschaftssendereihe Salzburger Nachtstudio. Beim II. Philosophicum Dialog um 17.00 Uhr zur Frage „Was ist zu tun?“ debattieren die deutsche Rechts- und Politikwissenschaftlerin Sabine Müller-Mall, Professorin für Rechts- und Verfassungstheorie mit interdisziplinären Bezügen an der Philosophischen Fakultät Dresden, und der schweizerisch-deutsche Schriftsteller und Essayist Jonas Lüscher, dessen Bücher in über 20 Sprachen veröffentlicht und mit zahlreichen Preisen prämiert wurden. Moderiert wird der Dialog von der Schweizer Philosophin, Kulturjournalistin und Publizistin Catherine Newmark, seit dem Vorjahr Mitglied der dreiköpfigen Tractatus-Jury.

Wie gewohnt stimmt der philosophisch-literarische Vorabend als Wechselspiel von atmosphärischer Nacherzählung und philosophischer Ad-hoc-Interpretation am Mittwoch, den 18. September um 18.00 Uhrebenso erhellend wie unterhaltsam aufs Jahresthema ein. Diesmal steht die Doppelconférence zwischen dem Schriftsteller und Mitinitiator des Philosophicum Lech Michael Köhlmeier sowie Konrad Paul Liessmannunter dem Titel „Es knistert im Gebälk der Gesellschaft“.

Impulsforum und feierliche Eröffnung des 27. Philosophicum Lech

Den Auftakt am Donnerstag, 19. September, um 15.00 Uhr gibt das Impulsforum unter Leitung des Journalisten und Moderators Michael Fleischhacker. Für eine thematisch weitreichende und lebhafte Podiumsdiskussion dürfte allein schon der Titel garantieren: „Konsensstörung. Sind wir uns alle zu einig?“. Debattieren werden der ehemalige österreichische Skisprungtrainer, Sportmanager, Unternehmer und Autor Anton (Toni) Innauer, der prominente und mehrfach prämierte deutsche Journalist, Schriftsteller und Kolumnist Harald Martenstein, die Juristin, Diplomatin und ehemalige österreichische Außenministerin Ursula Plassnik sowie die Klimaaktivistin und Spitzenkandidatin der österreichischen Grünen für die diesjährige Europawahl Lena Schilling. Um 17.00 Uhr erfolgt die offizielle Eröffnung des 27. Philosophicum Lech durch den Bürgermeister von Lech Gerhard Lucian, den Obmann des Vereins Philosophicum Lech Ludwig Muxel, den Landeshauptmann von Vorarlberg Mag. Markus Wallner und eine:n hochrangige:n Repräsentant:in der Republik Österreich. Das ins diesjährige Thema einführende Referat „Sand im Getriebe. Eine Philosophie der Störung“ um 17.30 Uhr hält Barbara Bleisch.  

Die Referierenden und Vorträge des 27. Philosophicum Lech auf einen Blick:

Am Freitag, 20. September, um 09.30 Uhr referiert Dieter Thomä, emeritierter Professor für Philosophie an der Universität St. Gallen, zur Frage „Störenfriede – Dunkelmänner oder Lichtgestalten?“. Vielfach beachtet wurden seine Bücher Puer robustus. Eine Philosophie des Störenfrieds (2016) und Warum Demokratien Helden brauchen (2019). Um 10.15 Uhr folgt der Vortrag von Geert Keil, Professor für Philosophische Anthropologie an der Humboldt-Universität zu Berlin mit dem Titel „Störfall Skeptizismus: Begrüßen, bekämpfen oder ignorieren?“. Am Nachmittag um 16.00 Uhr hält der Schriftsteller und Literaturkritiker Philipp Tingler, bekannt aus dem Literarischen Quartett im ZDF, dem Literaturclub im SRF und als Jury-Mitglied des Ingeborg-Bachmann-Preises, das Referat „Luxus als Verwegenheit“. Im Anschluss, um 16.45 Uhr widmet sich Monika Dommann, Professorin am Historischen Seminar der Universität Zürich, Forscherin, Autorin und u. a. Mitglied im Schweizer Presserat, dem Thema „‚Wegen Störung außer Betrieb: Unterbrüche als Belastungsproben technischer Gesellschaften“. Auf die beiden Vorträge des Vor- und Nachmittags folgt jeweils eine Publikumsdiskussion. Freitagvormittag wird diese von Konrad Paul Liessmannmoderiert, nachmittags von der Philosophin Svenja Flaßpöhler, Chefredakteurin des Philosophie Magazins.  

Am Samstag, 21. September, um 09.30 Uhr referiert die Politikwissenschaftlerin, Soziologin und Publizistin Ulrike Ackermann, Gründerin und Direktorin des John Stuart Mill Instituts für Freiheitsforschung, über „Nonkonformisten – Visionäre – Radikale Skeptiker. Die Gratwanderung zwischen Selbstermächtigung, Fundamentalkritik und gesellschaftlichem Fortschritt“. Um 10.15 Uhr erörtert Robin Celikates, Professor für Sozialphilosophie und Anthropologie an der Freien Universität Berlin, die Frage „Sand im Getriebe – Wie weit darf der zivile Ungehorsam gehen?“. Die Publikumsdiskussion mit den Vortragenden wird von Barbara Bleisch moderiert. Am Nachmittag hält zunächst um 16.00 Uhr Lambert Wiesing, Professor für Bildtheorie und Phänomenologie am Institut für Philosophie der Universität Jena, das Referat „Philosophische Betriebsstörung: Skepsis, Dadaismus und Postmoderne“. Danach, um 16.45 Uhr beschäftigt sich die deutsche Autorin und Übersetzerin Esther Kinsky mit dem Thema „Das aufgestörte Wort. Poetik der Unruhe“. Moderator der anschließenden Publikumsdiskussion ist Karl Gaulhofer, stv. Ressortleiter im Feuilleton der Tageszeitung Die Presse.

Am Sonntag, den 22. September, um 10.00 Uhr hält zunächst Elisabeth Lechner, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin am Institut für Anglistik an der Universität Graz, einen Vortrag unter dem Titel „Störkörper“. Abgeschlossen wird die Vortragsreihe mit dem Beitrag von Peter Schneider, Privatdozent für Klinische Psychologie an der Universität Zürich und Kolumnist, um 10.45 Uhr zur Frage „Störfall Seele – gestört, normal oder neurodivers?“. Die Diskussion moderiert Konrad Paul Liessmann.

Vielfältiges Rahmenprogramm mit Verleihung des Tractatus

Wie bewährt bietet sich ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Darunter die beiden Diskussionsveranstaltungen am Donnerstagvormittag, dem 19. September in besonderem Ambiente. Bei Philosophieren im Kunsthaus Bregenz diskutieren die heurige Referentin Elisabeth Lechner und der Direktor des KUB Thomas D. Trummer, mit anschließendem Rundgang durch die Ausstellung von Anne Imhof, einer der bedeutendsten Kunstschaffenden der Gegenwart. Bei Philosophieren am Berg im Panoramarestaurant am Rüfikopf hoch über Lech führen die Philosophin, Journalistin und Autorin Svenja Flaßpöhler und der diesjährige Referent Dieter Thomä ein Gespräch. Am Freitag und Samstag werden Sonderführungen zum eindrucksvollen Skyspace Lech jeweils während des Sonnenauf- und -untergangs angeboten. Als öffentliche Veranstaltung und ein alljährliches Highlight findet am Freitag, dem 20. September um 21.00 Uhr die feierliche Verleihung des Tractatus – renommierter Essay-Preis des Philosophicum Lech – statt. Am Samstag, dem 21. September um 21.00 Uhr steht in Kooperation mit der Hilti Foundation ein hochkarätiges Konzert in der Neuen Kirche Lech auf dem Programm. Empfehlenswert ist auch ein Besuch des Lechmuseums im Huber-Hus.   

Start der Online-Anmeldung und Stipendien

Es wird eine frühzeitige Anmeldung – ab 22. April online – empfohlen. Studierende können sich für 20 Stipendien bewerben, die u. a. mit Unterstützung der Hilti Foundation von Die Presse und dem Philosophicum Lech vergeben werden und zur kostenlosen Teilnahme an der Tagung berechtigen.

Aktuelle Buchpräsentation

Am 2. Mai 2024, um 19.00 Uhr wird ins Kunsthistorische Museum Wien zur Präsentation des alljährlich vom Zsolnay Verlag publizierten Sammelbands geladen. Dieser enthält sämtliche Beiträge des Philosophicum Lech 2023 sowie die Laudatio und Dankesrede zur Tractatus-Verleihung im vorigen Jahr. Als außergewöhnliches philosophisches Duett werden Michael Köhlmeier und Konrad Paul Liessmann dabei unter dem Titel „Zynismus als moralische Qualität“ einen Bogen vom vorjährigen zum heurigen Thema des Symposiums schlagen.  

Pressekontakt:

si!kommunikation

Akkreditierungen ab sofort unter info@si-kommunikation.com